Halbmarathon nach Nordhausen*

Benneckenstein – Wenn sich Einheimische an der Supermarkt-Kasse über das bunte Treiben am Gondelteich unterhalten oder unbekümmert die Läufer zur Kenntnis nehmen, die sich auf dem Parkplatz umziehen und dabei die Walpurgisnacht nicht mehr fern ist, dann ist mit großer Wahrscheinlichkeit die Harzquerung in vollem Gange. Heuer in der vierzigsten Auflage!

Hier ist der Name Programm: gestartet wird in Wernigerode mit dem Ziel Nordhausen. Dazwischen wandern und laufen rund 1.000 Teilnehmer (Männlein und Weiblein mit und ohne Vierbeiner) über Forst- und Waldwege und schmalen Pfaden quer durch den Harz. Wem die 51 km Entfernung und 1.360 Höhenmeter zu viel sind, kann sich an den Halbdistanzen versuchen: 25 km von Wernigerode nach Benneckenstein oder 28 km von hier nach Nordhausen.

Auch wir waren angereist, um wieder mit zu laufen. Norbert und Stefan entschieden sich, diesmal die zweite Halbdistanz in Angriff zu nehmen. Norberts Frau Angela, die als Unterstützerin mit von der Partie war, feuerte uns an der Strecke immer wieder kräftig an, fotografierte fleißig und kümmerte sich dankenswerterweise um den Autotransfer zum Ziel.

Fünf Minuten vor dem Start erfolgte die Durchsage, dass der „Halbmarathon nach Nordhausen“ in Kürze starte. Ohne Eile versammelten sich ca. 100 Läuferinnen und Läufer an der bekannten Startmarkierung in der Kurve. Die Wanderer waren bereits unterwegs.

Von Fünf an wurde runter gezählt. …bald hatten wir Benneckenstein und die Landstraße hinter uns gelassen und waren in Richtung Sophienhof unterwegs. Auf der ersten Etappe erlebten wir die Bandbreite dessen, was die Harzquerung zu bieten hat: verschiedene Untergründe, breite Wege und schmale, wurzelige Trails, auf und ab, auch mal steil und anspruchsvoll. Die Gleise der Harzquerbahn kamen in Sicht, also war der erste Verpflegungspunkt nicht mehr weit. Bis Sophienhof waren keine großen Höhenunterschiede zu bewältigen. Gestärkt, ging es auf unschwierigen Trails stetig bergab, Richtung Netzkater. Und von dort wieder genauso stetig bergauf zum Poppenberg, dem zweitem Verpflegungspunkt und der höchsten Stelle der Harzquerung. Wer noch Kraft hatte, konnte den Abstecher auf den 43 m hohen Aussichtsturm wagen, die weitläufige Aussicht genießen und im Wind frieren. Die weitere Strecke führte uns sehr abwechslungsreich bergab nach Neustadt. Zwischen Neustadt und Nordhausen wurde es noch mal leicht wellig. Dann kam auch schon das Ziel, der Sportplatz in Nordhausen in Hör- und Sichtweite.

Norbert erreichte das Ziel nach 3:01 Stunden und Stefan nach 3:35 Stunden.

Alles in Allem war es wieder eine klasse Veranstaltung. Vielen, lieben Dank an alle Helfer und die neuen Organisatoren. Auch nach dem Wechsel der Organisation hat die Harzquerung nichts von ihrem Charme eingebüßt. Wer einen beschaulichen Lauf – in einer schönen Landschaft und familiärer Atmosphäre – sucht, wird sich hier wohlfühlen.

*so wurde es angekündigt