Schach: Spitzenduell und Lokalderby in der Landesklasse Nord

Sonntag, 8. März 2020.

Am gestrigen Sonntag ging es für unsere erste Mannschaft um alles: Der siebte Spieltag stand an, und wir lagen mit 11 von möglichen 12 Mannschaftspunkten auf Platz zwei der Tabelle. Nun sollte der Tabellenführer Caissa Kassel geschlagen werden, der sich in dieser Saison noch keine Blöße gegeben hatte und das Feld souverän mit 12 Mannschaftspunkten anführte. Ein Sieg musste her!

Leider konnten unsere Stammspieler Samuel und Patrick nicht teilnehmen, aber mit Markus und Nils wurde hochklassiger Ersatz gefunden. Und nach einer längeren „Kinderpause“ feierte auch Niko sein Saisondebüt!

Dass die Angst vor dem Corona-Virus noch nicht alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens in Deutschland erfasst hat, wurde dann auf den Schachbrettern eindrucksvoll bewiesen: wilde Kampfpartien, keinerlei frühe Remis-Angebote, selbstbewusste und gut gelaunte Schachspieler… dem Zuschauer wurde was geboten!

Die Zuschauer kamen auf ihre Kosten…

Nach ca. zwei Stunden sah es dann für uns richtig gut aus! Peter wurde zwar leider vom Jungtalent Erik schnell besiegt, aber dafür konnte Nils von einem Dameneinsteller seines Gegners profitieren.

Zwischenstand also 1:1. Aber auf den verbleibenden Brettern sah es super für uns aus! Markus, Lars und Frank hatten sich Gewinn-Stellungen erarbeitet, und an den verbliebenen drei Brettern war kein Nachteil in Sicht.

Aber wie Schach nun mal so ist: Der vorletzte Fehler gewinnt in der Regel.

Frank konnte zwar seinen Materialvorteil souverän verwerten, aber die wilden Partien von Markus und Lars gingen überraschend beide noch verloren!

Niko konnte seine Partie dann aufgrund aktiver Figuren trotz zwischenzeitlichem Minus-Bauern noch ins Remis lenken, und unser neuer Top-Scorer Klemens bestrafte das überambitionierte Spiel seines Gegners gnadenlos.

Stand: 3,5 zu 3,5.

Mir war es dann vergönnt, nach einer spannenden Partie, in der ich die meiste Zeit über recht optimistisch war, nun ein ausgeglichenes Turmendspiel gewinnen zu müssen, um unsere Aufstiegs-Chancen intakt zu halten.

Zu meiner Enttäuschung blieb der erhoffte Fehler meines Gegners aus, und wir trennten uns nach harten 69 Zügen friedlich.

Ein 4:4 gegen Caissa ist sicher kein schlechtes Ergebnis. Aber da ein 6:2 zwischenzeitlich durchaus wahrscheinlich erschien, und uns nun eher geringe Chancen auf den Aufstieg in die Verbandsliga verbleiben, stand am Ende des Tages dann doch eine leichte Enttäuschung.

Ein gutes Essen beim Griechen war dann genau das Richtige, um den Tag zu verarbeiten und schön ausklingen zu lassen.

Bericht: Hannes Meyner.